Internationaler Frauentag

06.03.17 –

Rote Nelken sind es, die am Internationalen Frauentag traditionell verteilt werden. Mit diesem Ritual will Heiner Klemp in diesem Jahr am 8. März brechen, aber trotzdem an die ursprüngliche Intention dieses Kampftages anknüpfen. „Wir wollen nicht nur symbolisch Blumen verteilen, sondern lieber etwas, mit dem die Frauen etwas anfangen können“, sagt der Bürgermeisterkandidat der Grünen. „Vor allem aber wollen wir wieder daran erinnern, worum es am Internationalen Frauentag eigentlich gehen sollte, nämlich die Gleichberechtigung voran zu bringen.“

 

In diesem Sinne wird der Oranienburger Politiker am 8. März morgens 7 Uhr vor der Kita Friedrich-Fröbel in der Kitzbüheler Str. 1 eben keine Nelken verteilen. „Lieber verteilen wir an solch einem Tag Muffins, die mit grünem Zuckerguss überzogen und mit einer Sonnenblume verziert sind“, sagt Klemp. Ungleich wichtiger ist es ihm aber, darauf hinzuweisen, dass es die Missstände, warum Frauen vor mehr als hundert Jahren auf die Barrikaden gingen, längst noch nicht alle beseitigt sind. „Der Frauentag ist in letzter Zeit kaum mehr als eine hohle Tradition, Frauen werden mit ein paar Blumen abgespeist“, findet Klemp. „Dass noch viel zu tun ist in Sachen Gleichberechtigung, das sieht man auch in diesem Wahlkampf.“

 

Klemp, der im Herbst selbst gern Bürgermeister werden möchte, wundert sich konkret, dass seine sozialdemokratische Mitbewerberin Jennifer Collin sich immer wieder fragen lassen muss, ob sie als zweifache Mutter überhaupt in der Lage wäre, den Job als Stadtoberhaupt angemessen auszufüllen. „Während die ganze Stadt darüber diskutiert, ob eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern Bürgermeisterin werden sollte, hat noch niemand dieselbe Frage bei einem jungen Vater mit zwei kleinen Kindern gestellt“, sagt Klemp. „Das zeigt, wie weit wir noch von Geschlechtergerechtigkeit entfernt sind.“ Der grüne Bürgermeisterkandidat, dessen Kinder bereits erwachsen sind, spielt damit vor allem auf Alexander Laesicke an. Der unabhängige Kandidat, der seinen Vater, den Amtsinhaber Hans-Joachim Laesicke, beerben möchte, präsentiert sich und seinen Nachwuchs ganz gerne mal in der Presse oder auf Facebook. „Bei Alex Laesicke fragt seltsamerweise niemand, ob denn ein Vater von zwei kleinen Kindern genug Zeit hat, um ein guter Rathauschef zu sein“, sagt Klemp.

 

Der grüne Kandidat fürchtet auch, dass das Thema Gleichberechtigung nun, da sich auch ein AfD-Kandidat um das Bürgermeisteramt bewirbt, noch weiter ins Hintertreffen geraten könnte. „Die AfD vertritt mittelalterliche Ansichten, wenn es um das Geschlechterverhältnis geht. Die Rechtspopulisten fabulieren gern von ‚natürlicher Geschlechterordnung‘ und propagieren die ‚klassische Familie‘ als allein seligmachendes Modell“, sagt Klemp. „Hier im Osten Deutschlands ist die Gleichberechtigung dagegen traditionell weiter als in Westdeutschland. In der Oranienburger Stadtverwaltung zum Beispiel haben wir aktuell ebenso viele Amtsleiterinnen wie Amtsleiter. Unter einem AfD-Bürgermeister würde das Rad zurück gedreht werden, das sollte jedem klar sein.“

 

 

 

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Oranienburg | Pressemitteilung

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