Nahwärmeprojekt Wildbergplatzquartier könnte Heizkosten senken und CO2-Ausstoß drastisch reduzieren

18.01.17 –

PRESSEMITTEILUNG

Für den Aufbau eines Nahwärmenetzes im Quartier um den Wildbergplatz sprechen sich Bündnis 90/ Die Grünen aus. „Ein entsprechendes Pilotprojekt könnte Hohen Neuendorf in völlig neue Dimensionen beim Klimaschutz führen und rechnet sich zudem“ sagt Oliver Jirka, Grüner Stadtverordneter und Vorsitzender des Hohen Neuendorfer Ausschusses für Bauen, Sicherheit und Ordnung nach der Präsentation des zweiten Teils einer Machbarkeitsstudie zur Untersuchung der Potenziale für ein solches Nahwärmenetz.

Auf den bündnisgrünen Antrag vom August 2015 („Nahwärmekonzept auf Basis Erneuerbarer Energien für den Wildbergplatz prüfen“) wurde das renommierte Büro Seecon Ingenieure beauftragt, in einer durch den Bund geförderten Studie die Klimaauswirkungen und Wirtschaftlichkeit für ein Nahwärmekonzept zu untersuchen. Für den städtisch geprägten Wildbergplatz, heute noch eine grüne Wiese, läuft das Bebauungsplanverfahren. Wenn dort in wenigen Jahren die ersten Gebäude stehen, sollen die Investoren die Chance haben, statt einer womöglich unwirtschaftlichen Einzelheizungsanlage auf eine moderne und effiziente Wärme- und Stromversorgung zurückgreifen zu können. Die Stadt als Grundstückseigentümerin kann das selbst steuern.

Wo liegt der Nutzen?

Die Klimabilanz eines Nahwärmekonzeptes auf Basis Erneuerbarer in verdichteten innerstädtischen Lagen schneidet gegenüber vielen einzelnen dezentralen Anlagen laut der Studie wesentlich günstiger ab. Verglichen mit den weit verbreiteten Gas-Brennwertheizungen (zum Teil mit Solarthermie) lassen sich die CO2- Emissionen im Untersuchungsgebiet von rund 600 Tonnen auf nur noch 122 Tonnen pro Jahr (Nahwärme mit Biomasse und Erdgas) reduzieren, eine Verringerung um 80% (!). So etwas wollen wir!

In der Anlaufphase eines solchen Nahwärmenetzes wird die Wirtschaftlichkeit noch nicht gegeben sein, so der Projektleiter von Seecon, Florian Finkenstein. Dies könne aber durch Inanspruchnahme staatlicher Fördergelder ausgeglichen werden. Nach und nach schließen sich weitere Nutzer an, das Netz wird erweitert – die Effizienz steigt. Der erwartete Fehlbetrag soll laut Studie bei maximal 0,5 Cent/ Kilowattstunde liegen. Oliver Jirka, beruflich selbst auch mit Energiefragen beschäftigt, stellt dazu fest: „Es ist die Frage, mit welchen Systemen man in den Kostenvergleich tritt. Die Nutzung von Erdgas ist derzeit preiswerter, bei Wärmepumpenanlagen sieht dies schon anders aus.“ Aber einzelne Heizungsanlagen benötigen die Gebäude dann nicht mehr.

Wer macht mit?

Je mehr Nutzer an ein Wärmenetz angeschlossen sind, desto wirtschaftlicher und umweltfreundlicher kann es betrieben werden. Dies brächte Hohen Neuendorf auf einen Schlag deutlich näher an die Erreichung seiner Klimaschutzziele. Die Vision der Grünen ist, möglichst vor 2050 eine Energieversorgung aus erneuerbaren Energien zu erreichen – für die Neubauten am Wildbergplatz mit benachbarten Nutzern wie Schulen, Mehrzweckhalle, Kita, womöglich mit dem Kaufland-Areal und vielen Wohnhäusern bald keine Utopie mehr?!

Das Quartier um den Wildbergplatz erstreckt sich auf das Dreieck zwischen Nordbahn und Stadtring, westlich bis zur Unterführung Karl-Marx-Straße und südlich entlang der Berliner Straße bis zum Marienetta-Jirkowsky-Platz. Die Hausbesitzer dürfte die Anschlussoption an das Netz interessieren, denn viele Heizungsanlagen kommen jetzt in die Jahre. 

Dafür ist am 15. Februar um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Rathaus geplant.

 

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